Die Nyingma Sekte ist eine der wichtigsten Sekten des tibetischen Buddhismus. Nyingma bedeutet “alt”. Die Nyingma, also die “Alte Sekte”, hat hauptsächlich die Gedanken der esoterischen Lehre und die dazugehörigen Rituale übernommen, die aus der früheren Blütezeit überliefert waren. Weil die Mönche von dieser Sekte rote Mönchsmützen tragen, wird Nyingma Sekte im Volksmund “ Rote Sekte” oder “ Sekte der Roten Mütze” genannt. Diese Sekte führt ihre Lehre und Rituale direkt auf den großen Meister Padmasambhava zurück und betrachtet sich als die älteste unter den Sekten des tibetischen Buddhismus.
Padmasambhava aus Indien hatte im 8. Jahrhundert wesentlich zur Entwicklung des Buddhismus in Tubo beigetragen, deshalb wird er als Begründer der Nyingma-Sekte betrachtet.
Die Nyingma Sekte entstand als selbständige Sekte erst in der späteren Blütezeit, denn in der früheren Blütezeit war der tibetische Buddhismus noch nicht in verschiedene Sekten geteilt. Anfangs hatte die Nyingma- Sekte keine unterschiedliche systematische Lehre und keine bestimmenden Tempel und Klöster, weil sie nur an Schüler oder Söhne weitergegeben werden durfte. Die Mönche dieser Sekte waren auch locker organisiert.
Die Weitergabe der Lehre erfolgt in der Nyingma-Sekte über das Studium der alten Klassiker, der “wiederentdeckten” Texte, die zur Zeit der Dharma-Vernichtung versteckt worden waren, oder über die Dharmapraktizierung in tiefer Stille.
Die Sekte wurde durch buddhistische Laienbrüder und Mönche fortgesetzt, die glaubten, dass nicht unbedingt nur Predigt und Verstehen der buddhistischen Lehre zum Ziel führen, sondern auch kontinuierliche Joga die Wahrheit der buddhistischen Lehre erkennen läßt. Ziel des Lebens sei es, Glück, Tugend und Weisheit zu erlangen, nicht aber Macht oder Genuss des weltlichen Lebens. Unter den Sekten des tibetischen Buddhismus ist die Nyingma-Sekte für die Praktizierung der esoterischen Lehre und die Wiederentdeckung der vorher versteckten Tantra-Werke bekan
Heute verfügt die Nyingma-Sekte in den von Tibetern bewohnten Gebieten in China über 753 Klöster, weniger als die Gelug-Sekte, aber noch immer viel mehr als die anderen Sekten des tibetischen Buddhismus.